Erich Prödl
Univ.-Prof. Arch. DI Erich Prödl
1978-1983 HTL Mödling, Innenausbau und Möbelbau
1985 Meisterprüfung für Bau- und Möbeltischlerei
1987-1992 Architekturstudium an der Akademie der bildenden Künste Wien
1994-1995 Städtebaustudium, Columbia University, NYC
1992-1997 Mitarbeiter bei Roland Rainer in Wien, Richard Plunz NYC, Tesar in Wien
1995-1998 Juror, Columbia University, NYC; New Jersey Institute of Technology, NJ; Parson´s School of Design, NJC
1997-1999 Büro in Wien; seit 1999 Büro in Graz
Seit 2001 Lehrbeauftragter an der TU Graz, Institut für Raumgestaltung
2002-2006 Vorstandsmitglied im HDA Graz
2008 architecture live 5
Seit 2008 Lehrbeauftragter an der FH Kärnten – Architektur
2009 Gastprofessur, Columbia University, NJC
Persönliches Statement zum stattgefundenen Prozess:
Die Entwicklung eines Gewerbe- und Industrieparks stellt sich als ein komplexes Themenfeld dar.Neben den Fragen der Gestaltung und der notwendigen Infrastrukturen stellt sich immer mehr die Frage nach nachhaltigen Konzepten bei Themen wie Ökologie, Mobilität, Energie und dem Umgang mit der Versiegelung von Wiesen und Land(wirt)schaftsräumen.Angesichts der Hochwasserkatastrophen im Westen und Norden von Österreich sollte man sich doch die Frage stellen, wie weit wir mit künftigen Bebauungen eine Praxis der nahezu bedingungslosen Versiegelung durch alternative Konzepte entgegenwirken können.Daher müssen auch die Fragen einer Wirtschaftlichkeit neu, abseits von Renditen und Gewinnmaximierung, gestellt werden.
Im Vergleich zu einer Direktvergabe erhöht ein Auswahlverfahren die Chance, auf zumindest einige dieser Fragen eine Antwort zu erhalten. Dass die Familie Eybesfeld und die Gemeinde Lang diese Chance nutzen, muss hoch geschätzt werden. Am Ende eines Auswahlverfahrens wird nie ein Projekt stehen, welches (annähernd) umsetzungsreif ist. Vielmehr ist es die Aufgabe des Preisgerichts, die Potentiale der einzelnen Einreichungen zu erkennen und zu bewerten.
Dass im konkretern Fall viele der Fragen nicht oder unzureichend beantwortet wurden, zeigt auf, dass seitens der Auslobung die eine oder andere Anforderung nicht präzise genug formuliert wurde, aber auch, dass das Erfüllen vieler dieser Anforderungen Vertiefung und Zeit benötigen und damit Geld kosten. Auch hier stellt sich die Frage, ob man nicht im Vorfeld mehr Mittel in die Hand nimmt, um den Teilnehmern diese tiefgehende Auseinandersetzung zu ermöglichen.
Abgesehen davon bin ich aber der Meinung, dass sowohl die Vorbereitung als auch der Prozess der Entscheidungsfindung sehr professionell abgehandelt wurden. Das breite Spektrum an Fachkompetenz im Preisgericht hat die unterschiedlichsten Komponenten jedes der eingereichten Projekte beleuchtet und herausgearbeitet. Die Diskussionen waren professionell, sachlich und fair. Persönlich hat es mir sehr viel Freude gemacht, an diesem lehrreichen Prozess mitzuwirken. Im nächsten, sehr wichtigen Schritt sollten in einem offenen Diskussionsprozess im zur Weiterbearbeitung ausgewählten Projekt die Stärken herausgearbeitet werden, dort wo das Projekt Schwächen zeigt, sollte man auch den Mut haben, diese Punkte neu zu denken.